22 März 2008

Mt 25,40

In einem EC auf der Fahrt nach Mannheim. An die automatische Tür, die den einen Waggon vom Speisewagen trennt, kommen zwei wohl sieben- oder achtjährige Kinder. Der Junge fragt das Mädchen: 'Willst du die Tür aufmachen?' Sie verneint. In der Hand hält sie ein Notizheft und Malstifte.

Der Junge zieht am Türöffner. Es wird laut im Vorraum als die Tür aufgeht. Beide gehen einen Schritt vor. Die nächste Tür. Er bewegt den Türgriff, doch es tut sich nichts. Noch ein Mal. Ohne Erfolg. Die Kinder schauen zurück, ihre Augen weiten sich. Angst. Die erste Schiebetür schließt sich hinter ihnen.

Ein Mann, der unweit davon steht und alles beobachtet, ist mit zwei Schritten bei ihnen, er stoppt die erste Tür und öffnet den Kindern den Weg durch die zweite nach vorne.

Als Kind war ich mit meiner Mutter in einer größeren Stadt unterwegs. Plötzlich war sie weg und ich nicht mehr bei ihr. Diese Zeit, die wenigen Sekunden haben sich in meine Erinnerung eingeprägt. Ich stand auf der Straße, um mich herum schrecklich hohe Gebäude und viele Menschen. Die Angst hatte sich in eine anhaltende Gegenwart ausgedehnt. An diese schreckliche Angst erinnere ich mich sehr, sehr gut. Und dann war ich plötzlich wieder bei ihr.

Ich weiß bis heute nicht, wer mich zu meiner Mutter zurück geführt hatte.