Spiritualität
Interpretationen der Wirklichkeit
27 September 2011
Dankfest
Sie hat sich herausgeputzt.
Die schönsten Kleider anzogen.
Das Dankfest für die jährlich Ernte feiern zwar die Menschen.
Seit jeher. Die Spuren reichen weit in die Vorchristliche Zeit.
Am kommenden Wochenende wird die Ernte auch in dem rheinhessischen Dorf Heidesheim mit einem großen Umzug gefeiert.
Die Festlichkeit, mit der sich dieser Ort nun für das Ereignis schmückt, haben sich die Menschen aber sicher abgeschaut.
Die eigene Farbenpracht trägt die Natur in den Wiesen und Weinbergen rund um Heidesheim schon seit einigen Tagen.
14 September 2011
Wimpernschlag
12 September 2011
Berlin
Die langbeinigen Pappeln im Treptower Park biegen sich vor und zurück. Sie schwingen im Wind. Ihre herzförmigen, zarten Blätter spiegeln das Sonnenlicht wider. Langsam verlieren sie ihre Frische. Der grüne Farbstoff wandelt sich zu gelb. Kaum bemerkbar.
Der September hält sein Versprechen. Wie jedes Jahr.
Der Herbst hält Einzug. Den Park komponierten die Sowjets nach 1945 in ein Ehrenmal für ihre gefallenen Soldaten um. Heute herrscht dort Stille. Siegermacht oder Besatzungsmacht hin oder her. Es sind Menschen an die das Monument erinnert. Die Natur passte sich an. Sie wacht. Es weht ein slawischer Geist durch den Park. Dank den Pappeln. Ein Stück Heimat, für sie, die nicht mehr zurück in ihre Heimat zurück konnten.
Vor Kurzem fiel vom Ehrenmal ein Mensch, erzählt man sich hier. Passanten haben ihn in der Morgendämmerung liegend gefunden. Tot. Aber das ist eine andere Geschichte.
22 März 2008
Mt 25,40
Der Junge zieht am Türöffner. Es wird laut im Vorraum als die Tür aufgeht. Beide gehen einen Schritt vor. Die nächste Tür. Er bewegt den Türgriff, doch es tut sich nichts. Noch ein Mal. Ohne Erfolg. Die Kinder schauen zurück, ihre Augen weiten sich. Angst. Die erste Schiebetür schließt sich hinter ihnen.
Ein Mann, der unweit davon steht und alles beobachtet, ist mit zwei Schritten bei ihnen, er stoppt die erste Tür und öffnet den Kindern den Weg durch die zweite nach vorne.
Als Kind war ich mit meiner Mutter in einer größeren Stadt unterwegs. Plötzlich war sie weg und ich nicht mehr bei ihr. Diese Zeit, die wenigen Sekunden haben sich in meine Erinnerung eingeprägt. Ich stand auf der Straße, um mich herum schrecklich hohe Gebäude und viele Menschen. Die Angst hatte sich in eine anhaltende Gegenwart ausgedehnt. An diese schreckliche Angst erinnere ich mich sehr, sehr gut. Und dann war ich plötzlich wieder bei ihr.
Ich weiß bis heute nicht, wer mich zu meiner Mutter zurück geführt hatte.
15 Februar 2008
07 Februar 2008
Zeit haben, Zeit geben
In den Berufen, bei deren Ausübung man mit Menschen im sehr engen, kommunikativen Verhältnis steht, ist es nicht unbedingt leicht eine menschenfreundliche Einstellung beizubehalten. Die Bedürfnisse, die an einen herangetragen werden, erdrücken vor allem dann, wenn ihre Anzahl in einer solchen Weise zunimmt, dass man ihnen nicht konsequent und der Reihe nach entsprechen kann. Wenn ständig neue Anfragen angenommen werden, fehlt irgendwann die Zeit, die man zur Erledigung jedes einzelnen Auftrags benötigt.
In der caritativen, sozialen Arbeit scheint es gegenwärtig nicht so sehr an der prinzipiellen Bereitschaft zum Helfen zu fehlen. Es ist die Zeit, die zunehmend zu einer Mangelware wird.
Insofern schien Paulus mit der Annahme besonderer Charismen, recht gehabt zu haben.
Selten zeigt sich das so deutlich, wie im Bereich von professionellen sozialen Tätigkeiten. Sie sind mehr als nur Berufe.
Noch vor nicht allzu langer Zeit war die Bezeichnung "Berufung" verpönt. Gegenwärtig, da die Ressource "Zeit-für-den-Anderen-haben" zum kostbaren Gut wird, darf man diese Ansicht ruhig korrigieren.
Es ist gewiss nicht die Angst vor einer drohenden Arbeitslosigkeit, die eine Kinderkrankenschwester motiviert, statt zu kündigen, im Nachtdienst alleine für fünfundzwanzig kranke Kinder die Verantwortung zu tragen. Solche Missstände gehören in den deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen schon lange nicht zu den Ausnahmen.
Diese Lasten tragen Menschen, die einer besonderen Berufung gefolgt sind.
Es zeigt sich ein Zweifaches:
Die angesprochenen Fähigkeiten sind da und sie sind für das Fortbestehen der Gesellschaft unerlässlich. Es ist zwar egal, wie man sie benennt, aber es gibt keinen Grund, sie nicht auch christlich als Charismen zu bezeichnen.
12 Dezember 2007
Zurück nach einer langen Pause
Nun bin ich wieder zurück und möchte weiter schreiben und meine Fotos veröffentlichen.
Allen Lesern wünsche ich vorerst einen gesegneten Advent.