24 November 2006

Die Schlange macht Werbung. Die Mutter schweigt

Es gibt einen besonderen der vielen Gründe dafür, warum es in der so genannten Wohlstandsgesellschaft schwierig ist, ein christliches Leben zu führen, welches das jesuanische Armutsideal nachzuahmen versucht. Der Konsum.

In christlichen Bildern gesprochen, agieren die Werbemacher vielfach wie das bekannte Kriechtier aus dem hebräischen, ersten Buch der Torah. Der Werbepsychologe entdeckt die emotionalen Bedürfnisse der Käufer


("Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott der Herr gemacht hatte")

und spricht oft diese scheinbar unbeteiligt an.


("Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?")

Oder er behauptet etwas, wovon man vorerst nicht weiß, ob es wahr oder unwahr ist.

("Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werden wie Gott und erkennt Gut und Böse")

Nicht selten sieht dann der Umworbene,


dass es köstlich ist, von dem Baum zu essen und dass der Baum eine Augenweide ist und dazu verlockt, klug zu werden".


Wenn nicht schon früher, dann spätestens an diesem Punkt angekommen, sollte sich jeder Konsument christlicher Prägung an diese Paradies-Geschichte erinnern. Die Freiheit der Entscheidung ist uns gegeben, weil wir die finanziellen Mittel besitzen, uns dies oder jenes zu leisten. Ich persönlich stehe häufig vor der Frage: Muss ich diese Sache denn unbedingt haben? Es ist schwer, die Grenzen der Genügsamkeit abzustecken. Unsere Mutter K. hat sich, soweit mit bekannt ist, aus dem Bereich solcher alltäglichen "Erziehungsfragen", die Ihre Kinder beschäftigen, weitgehend zurückgezogen.

Geschieht das aus der falsch verstandenen Angst, ihre Kinder dadurch zu verlieren; werden sie doch auch als Kinder der modernen Gesellschaft betrachtet und dadurch für mündig gehalten..? Oder kümmert sie sich vielmehr aus Bequemlichkeit um diese Problemfragen nicht?

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