Zu den wunderbarsten Bildern, die diesen freudigen Ruf untermalen, gehört das Osterfeuer. Die Feier der Osternacht beginnt die katholische Kirche am Osterfeuer. Seit einigen Jahrzehnten wird es auch in vielen evangelischen Gemeinden vor Beginn der Auferstehungsfeier entfacht.
Die Menschen hatten schon immer eine besondere Beziehung zum Feuer, diesem Urelement, dessen Licht die Dunkelheit vertrieb und ihnen Wärme gab: es galt ihnen als heilig. Prometheus habe das Feuer den Göttern gestohlen und den Menschen geschenkt. In Rom wachten Priesterinnen darüber, dass das ewige Feuer im Tempel der Vesta niemals ausging.
Für die germanischen Stämme war das Feuer der Abglanz der Sonne und ein Teil ihres Sonnenkultes. Die Christianisierung Europas im Reich des Karl des Großen bewirkte, daß die Bedeutung ihres heidnischen Frühlingsfestes auf Christus übertragen wurde: wie die Sonne den Winter besiegte, so ging Christus als Sieger aus dem Kampf mit dem Tod hervor. Diese einzigartige Verschmelzung beider Traditionen kann man noch heute eindrucksvoll in der Stadt Lügde (Ostwestfallen) oder in Günsterode (Nordhessen) erleben, wo jährlich ein Osterfeuerräderlauf veranstaltet wird.
Die am Osterfeuer entzündete Osterkerze gibt ihre warme und helle Flamme weiter. Sie wird angenommen und von Christ zu Christ weitergereicht. Christus ist das Licht der Welt: hört und wiederholt die Gemeinde. Der auferstandene Herr hat nicht nur das Leben de Christen verändert. In der Dunkelheit der seelisch, psychisch oder leiblich erlebten Nächte entzündet, leuchtet das Osterfeuer der sich erbarmenden Liebe Gottes als Hoffnung für die Welt.
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