29 Mai 2007

Der Mann, der Mensch

Der Platz war menschenleer an diesem Morgen. Er stand da, an die Seitenwand des Kiosks gelehnt, die linke Hand in der Hosentasche. So stehen viele, die ähnlich wie er die Welt aus der Ferne, in die man sie verwiesen hatte und daher mit Abstand, beobachten. Ihn musste man in dieser Stadt am Fluß gekannt haben. Beachtet hatte man ihn aber dennoch nicht.

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Er hingegen nahm sie alle wahr. Er spürte jede ihrer Bewegungen. Auch jener, die in sicherer Entfernung mit dem Rad schnell an ihm vorbei huschen wollten in der Hoffnung, dass er sie nicht sehen wird. Ja, sie mieden ihn. Sein Zurufen ließ aber sie alle ohne Ausnahme unbewußt an- und innehalten.

Die raue Stimme schallte immer wieder über dem nicht allzu großen Bahnhofsvorplatz. Jedesmal, wenn er jemanden kommen sah. Ja, er hatte ihnen etwas zu sagen. Er war Mensch unter Menschen, Mitglied einer großen Familie, kein Aussätziger. Sie grüßten dann zurück und gaben ihm Floskeln zur Antwort.

Nicht Freundlichkeit, milde Gabe.

Zwischendrin lachte er auf und nahm einen Schluck aus der Bierdose, die er in seiner rechten Hand festhielt. Sein externes Gleichgewichtsorgan.

Er stand lange da und war auch zu mir freundlich.

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