12 September 2011

Berlin


Die langbeinigen Pappeln im Treptower Park biegen sich vor und zurück. Sie schwingen im Wind. Ihre herzförmigen, zarten Blätter spiegeln das Sonnenlicht wider. Langsam verlieren sie ihre Frische. Der grüne Farbstoff wandelt sich zu gelb. Kaum bemerkbar.
Der September hält sein Versprechen. Wie jedes Jahr.

Der Herbst hält Einzug. Den Park komponierten die Sowjets nach 1945 in ein Ehrenmal für ihre gefallenen Soldaten um. Heute herrscht dort Stille. Siegermacht oder Besatzungsmacht hin oder her. Es sind Menschen an die das Monument erinnert. Die Natur passte sich an. Sie wacht. Es weht ein slawischer Geist durch den Park. Dank den Pappeln. Ein Stück Heimat, für sie, die nicht mehr zurück in ihre Heimat zurück konnten.

Vor Kurzem fiel vom Ehrenmal ein Mensch, erzählt man sich hier. Passanten haben ihn in der Morgendämmerung liegend gefunden. Tot. Aber das ist eine andere Geschichte.

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